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Remember Me

30. März 2010

Über zwei verdammte Schicksale, die zusammenfinden müssen. Und über ungeahnte Liebe und das harte Leben eines Heranwachsenden. Über den Kampf um Respekt und Anerkennung. Und über den Pathos, den man von nun an wohl allen amerikanischen Filmen überstülpen könnte.

Etwas überraschend und spontan begab ich mit heute Nacht ins Kino um mir … Remember Me anzusehen. Ich habe zwar schon Kritiken gelesen, war dem Film zwar nicht unbedingt abgeneigt, aber erst das Filmplakat ließ mich glauben, in einen sehenswerten Film zu gehen. Mit einer großen Ausnahme wurde ich ja eigentlich auch nicht ganz enttäuscht, aber …

Beginnen wir mit den zwei Plots. Einmal hätten wir da Tyler Hawkins, den Typen, der richtig wunderbar schön abgefuckt lebt, studiert, Scheiße baut. Und da wär‘ dann noch Ally Craig, diese junge hübsche Frau, deren Leben schon vor 10 Jahren eine verdammt beschissene Wendung hinnehmen musste. Beide leben in Familien, die unterschiedlicher und unausstehlicher nicht sein könnten.

Tylers Dad, nach dem Selbstmord seines Sohnes Michael, nicht mehr wirklich in der Lage, Liebe gegenüber Tyler und  seiner kleinen Schwester zu zeigen. Tylers Mutter, die – neu liiert – an der Unfähigkeit ihres Exmannes beinahe zerbricht. Allys Vater, der nach dem Mord an seiner Frau im Jahre 1991, stets wissen muss, wo sich seine Tochter befindet. Und hierfür seine Position als Police Detective spielen lässt.

Tyler und Ally treffen sich. Nicht ganz überraschend, kaum ungeplant. Lernen sich kennen, lernen sich lieben. Werden immer wieder mit der Vergangenheit konfrontiert und boxen sich durch die Gegenwart. Haben Auseinandersetzungen mit den Eltern und werfen sich auch manchmal gegenseitig unnötig schmerzhafte Wortfetzen an den Kopf. Und doch scheint sich alles wieder irgendwie zu bessern. Irgendwie.

Doch dann das Ende. Ich will es nicht verraten. Manche werden es wohl schon wissen (manche verdammten Kritiken verschweigen ja sowas nur sehr ungerne), aber es ist eben das Ende dieses Films. Eines sei gesagt: Es ist kein Happy End. Und selbst wenn es ein schlechtes Ende sein muss, warum muss es dann so furchtbar aufgesetzt, so pathosreich, so … schmalzig-brutal sein?

Der Film, der mit seiner Bildsprache, mit seinen Dialogen, mit seinen Gedankengängen irgendwie an Garden State (mein Lieblingsfilm) erinnert, verliert durch dieses Ende all meine für ihn empfundene Sympathie. Es stört einfach nur, dass am Anfang die ganze Welt in einem großen Haufen aus Scheiße gelandet ist, und dann grabt man sich den ganzen Film über raus, und schon kommt auch wieder der nächste große Haufen. Aber ja. Was solls. Meine Freunde meinten, gerade dieses Ende würde den Film so richtig „Boah!“ machen.

Robert Pattinson (übrigens mein erster Film mit ihm, ich meide Twilight-Filme) in der Rolle des ungestümen Tyler, die unbekannte Emilie de Ravin in der Rolle der Ally, Pierce Brosnan als gebrochener und scheinbar herzloser Vater von Tyler. Keine schlechte Besetzung. Und doch leiden die Darsteller irgendwie am schwachen Drehbuch. Es hätte eindeutig mehr daraus werden können. Eindeutig.

Und so bleibt es jetzt nur ein halbgarer Coming-of-Age-Film mit guter Besetzung, mauem Drehbuch und dummen Ende. Aufgrund der Dialoge vielleicht sehenswert, und aufgrund des Endes (für Menschen, die sich gerne ärgern) sowieso. Ansonsten … nicht wirklich.

Links: Trailer (der lässt echt Gutes erwarten) | Website Wikipedia